Von 1. bis zum 8. Oktober konnte man das Frauen*Volksbegehren in ganz Österreich unterschreiben. Wir JG Wien Frauen nahmen 100 Jahre Frauenwahlrecht und das Frauen*Volksbegehren zum Anlass für eine aufsehenerregende Aktion:
Wir verkleideten uns als Suffragetten um in Wien auszuschwärmen und für das Frauen*Volksbegehren und dessen Forderungen zu werben.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Ausrufung der Republik wurde 1918 in Österreich das allgemeine und gleiche Frauenwahlrecht eingeführt. Somit hatten Frauen das aktive und passive Wahlrecht, nachdem das allgemeine und gleiche Männerwahlrecht bereits 1907 eingeführt worden war. Die Einführung des Frauenwahlrechts war vor allem das Resultat eines lang andauernden und harten Kampfes der Frauen. Zuvor wurden häufig Männerinteressen den Interessen von Frauen übergeordnet und Frauen hatte keine Chance der Partizipation innerhalb der Politik.
Maria Tusch – Arbeiterin, Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin – und Therese Schlesinger – Schriftstellerin, Frauenrechtlerin und Sozialdemokratin – waren engagierte Kämpferinnen für die Besserstellung von Frauen und ab 4. März 1919 unter den acht ersten Parlamentarierinnen in Österreich.
Aus diesem Grund war es für uns nur logisch, die beiden nach ihnen benannten Straßen in Wien – Maria-Tusch-Straße im 22. und Schlesingerplatz im 8. Bezirk – für die Bewerbung der vom 1. bis 8. Oktober laufenden Eintragungswoche zum Frauen*Volksbegehren zu wählen. Verkleidet als Suffragetten führten wir Gespräche mit Passantinnen und Passanten und machten auf das Thema aufmerksam. Schließlich unterstützt auch die Junge Generation in der SPÖ Wien viele Forderungen des Frauen*Volksbegehren wie:
- gleicher Lohn für gleiche Arbeit
- das Mindesteinkommen an dem jährlichen Lebenskostenindex anzupassen, um ein Abrutschen in die Armut zu verhindern
- Förderungen für Betriebe, die dafür sorgen, dass Frauen auf allen hierarchischen Ebenen entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung vertreten sind
- Ausbau von Gewaltschutz und Gewaltprävention