Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen*. Trotzdem nehmen sie an Entscheidungstischen in der Wirtschaft und in der Politik nicht die Hälfte der Plätze ein. Daher braucht es eine verpflichtende Geschlechterquote von 50 Prozent auf allen Ebenen.
Story
Nadja, 32, hat direkt nach ihrem Master in Informatik eine rasche Karriere hingelegt. Nach fünf Jahren, in denen sie einmal befördert wurde, wird der Abteilungsleiter*innen-Posten ausgeschrieben. Sie hat dafür die idealen Qualifikationen und rechnet sich gegen ihren männlichen Mitbewerber* gute Chancen aus. In einem letzten Gespräch fragt ihr Chef* Nadja über ihr Privatleben aus, wobei sie manche Informationen nicht preisgibt. Ein paar Tage später bekommt sie eine Absage: Sie sei zwar die qualifizierteste Bewerberin* gewesen, allerdings stellen ihr Alter und ihr potentielles Kinderkriegen ein zu großes Risiko dar. Die Wahl fiel deshalb auf einen männlichen Mitbewerber*.
Warum steht Frauen* jeder zweite Sitz am Entscheidungstisch zu?
Österreich ist eine repräsentative Demokratie. Aber Frauen* sind nicht entsprechend ihres Bevölkerungsanteils vertreten. Deswegen stehen entscheidende Anliegen von Frauen* auf der politischen Agenda meist ganz unten und viele Probleme bleiben ungelöst liegen. Wenn Frauen* in der Minderheit sind, werden ihre Stimmen in Diskussionen oft nicht ernst genommen und ihre Leistung zu wenig gewürdigt.
Insbesondere trifft dies auch in der heimischen Privatwirtschaft zu, wo der Männer*Anteil in Vorständen und Aufsichtsräten unverändert bei 90 Prozent liegt. Und das, obwohl es nachgewiesen ist, dass Unternehmen insgesamt profitieren, wenn Entscheidungsgremien die gesamte Gesellschaft repräsentieren. Dass Frauen* nicht ausreichend repräsentiert sind, ist also nicht nur Ausdruck mangelnder Anerkennung von Qualifikationen und weiblicher Leistungen, sondern hat auch nachteilige betriebs- und volkswirtschaftliche Konsequenzen.
Weiterführende Informationen
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