Für mehr Mut. Gegen die Angst.

„People call me brave. But I do not feel brave. I am afraid all the time,” meinte die russische Menschenrechtsaktivistin Evdokia Romanova während des von Amnesty International veranstalteten Events „Defending Women – Defending Rights“. Eine solche Äußerung erzeugt in unserer Gesellschaft keine Verwunderung: Wer Angst hat, ist nicht mutig. Doch diese Annahme ist grundsätzlich falsch, denn: Wer keine Angst hat, braucht keinen Mut zu haben. Mutig ist, wer etwas tut, obwohl er Angst hat. Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut ist die Bereitschaft, angesichts Angst und zu erwartender Nachteile etwas zu tun, was man für richtig hält.

Angst prägte alle Erzählungen der anwesenden Menschenrechtsaktivistinnen aus der ganzen Welt: Ob Kania Mamontos Erzählung über ihre Schockstarre während eines Angriffs auf eine Erinnerungszeremonie in Indonesien, Evdokia Romanovas fortwährende Angst vor der nächsten traumatischen Panikattacke oder Maria Teresa Riveras Erinnerungen an ihre Zeit im Gefängnis in El Salvador und die dort alle Frauen verbindende Angst, gesellschaftlich stigmatisiert und ausgeschlossen zu werden, die sie zum Schweigen brachte. Trotz ihrer Angst handeln diese mutigen Menschenrechtsaktivistinnen jeden Tag und kämpfen für eine faire, solidarische Welt.

Angst haben wir alle, die Frage ist nur, ob wir mutig genug sind, unsere Stimme zu erheben und sie für unsere Rechte einzusetzen. Ob wir mutig genug sind, zu uns selbst zu stehen. Ob wir mutig genug sind, uns für unseren Mitmenschen einzusetzen. Ob wir mutig genug sind, uns eine gute und lebenswerte Welt aufzubauen. Wer nichts fordert, bekommt nur das, was ihm ein anderer zubilligt. Er ist abhängig, machtlos und unfrei.

Deshalb fordert das Frauen*Volksbegehren Gleichwertigkeit, Vielfalt und Sicherheit. Wir alle haben in einer demokratischen Gesellschaft ein Recht darauf. Dieser Rechte lassen wir uns zu oft berauben – wie Alice Walker meinte: “The most common way people give up their power is by thinking they donʼt have any.”

Lass Deine Angst nicht Dein Leben bestimmen, nimm es selbst in die Hand und werde auch Du Aktivistin. Meld Dich einfach bei mitmachen@frauenvolksbegehren.atund mach einen ersten aktiven Schritt in Richtung echter Demokratie und Selbstbestimmung.

Bei Anregungen, Kommentaren etc. kannst du mich auf Instagram (_magi_) oder Twitter (@MMagi_B) kontaktieren!

Magdalena Baran

Magdalena ist 32 Jahre alt und seit einem halben Jahr beim Frauen*Volksbegehren aktiv.

Link zur Online Freilassungs-Aktion von Atena Daemi, einer seit 2016 im iranischen Gefängnis gefangenen Menchenrechtsaktivistin: https://action.amnesty.at/atena.

Link zum erwähnten Event: https://www.amnesty.at/mitmachen/kampagnen/es-beginnt-hier/defending-women-defending-rights/