Gewaltschutz nicht kaputt sparen!

Am 11.4. werden die Frauenagenden in den Budgetverhandlungen im Nationalrat diskutiert. Das Frauenministerium ist minimal budgetiert: Die Kosten von Gewalt betragen zurzeit € 3,7 Milliarden und nur € 10 Millionen investiert der Bund in Gleichstellungs- und Gewaltschutzmaßnahmen. Das sind nicht einmal € 1,14 pro Österreicher*in. Aktuell scheint es sogar noch geringere Mittel für die ohnehin viel zu gering budgetierten Frauenagenden zu geben.
Mit € 10 Millionen ist es unmöglich, die Situation der Frauen in Österreich zu verbessern, Benachteiligungen und Diskriminierungen abzubauen und Gewalt an Frauen effektiv zu verhindern.

Die Fakten:

  • Laut einer Studie der EU-Grundrechtsagentur ist jede fünfte Frau in Österreich mindestens ein Mal in ihrem Leben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Fast drei Viertel der in Österreich lebenden Frauen sind von sexueller Belästigung betroffen. Jährlich werden 20-25 Frauen durch ihre eigenen (Ex-)Partner oder Familienmitglieder ermordet. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, um den Schutz und die Sicherheit von Frauen und Mädchen zu verbessern.
  • Seit September 2017 hat Österreich einen neuen Handlungsauftrag im Bereich Gewaltschutz: Österreich ist durch die Istanbul-Konvention verpflichtet, die Empfehlungen des Europarats-Expertinnenkomittees (GREVIO) umzusetzen. Um die neue Koordinationsfunktion des zuständigen Frauenministeriums zu ermöglichen, muss dieses mit ausreichenden personellen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden.
  • Gewalt verursacht in Österreich jährlich Kosten von € 3,7 Milliarden– Geld, das wir durch Investitionen in Präventionsarbeit langfristig einsparen könnten. Präventionsarbeit macht nicht nur menschenrechtlich, frauenrechtlich, sondern auch einfach ökonomisch Sinn.
  • Gewalt ist ein geschlechtsspezifisches Phänomen und kann nicht losgelöst von gesellschaftlichen Machtstrukturen betrachtet werden. Wer Gewalt verhindern will, muss aktiv in Maßnahmen zur Herstellung einer tatsächlichen Geschlechtergerechtigkeit investieren.

Lange hatte Österreich in Europa eine Vorreiterrolle im Gewaltschutz – sparen wir sie nicht kaputt!
Wir ersuchen dringend eine wesentliche Erhöhung der Mittel für Gleichstellung und Gewaltschutz bei den aktuellen Budgetverhandlungen!

Hier ist nun Eure Unterstützung gefragt! Schreibt einfach eine E-Mail an die zuständigen Entscheidungsträger*innen. Dafür könnt Ihr den obigen Text kopieren und als Textvorlage verwenden.

E-Mail Adressen der zuständigen Ausschussobleute:

– angelika.winzig@parlament.gv.at
– jan.krainer@spoe.at
– roman.haider@parlament.gv.at
– mail@andreas-hanger.at
– gabriele.heinisch-hosek@parlament.gv.at

DANKE für Eure Unterstützung!

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